Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V.
Das 76. Heimatkreistreffen 2019 in Würzburg
fand im Saal der Gaststätte Jahnwiese
Wiesenweg 2, 97084 Würzburg Stadtteil Heidingsfeld
statt.
Anlässlich des 70jährigen Jubiläums des
Heimatkreises übernahm die Landtagspräsidentin a.D. Barbara Stamm die
Schirmherrschaft
Autor: Peter Stächelin
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Einige Bilder als Ergänzung zum Bericht finden Sie hier.
Die Feier des 70jährigen
Jubiläums des Heimatkreises stand im Mittelpunkt der ersten beiden Tage. Wie
immer war der Sonntag der Hauptbegegnungstag für die Besucher und wie in den
letzten Jahren auch der besucherstärkste Tag. Insgesamt waren 70 zahlende
Besucher zum Heimatkreistreffen gekommen.
Der Freitag, 24.05.2019 (Bericht siehe Seite 1 - 3),
Die
Riesengebirgsstube war vormittags und nachmittags geöffnet und bot die
Möglichkeit zu Begegnungen und Gesprächen. Lediglich während des Empfangs der
Stadt im Ratssaal des Würzburger Rathauses war sie unbesetzt. Außerdem kam um
14.15 Uhr in die Riesengebirgsstube eine dreiköpfige Delegation aus Trautenau
zu Besuch, die im Rahmen der Eröffnung des Mozartfestes mit Delegationen aus
anderen Partnerstädten ein umfangreiches Besuchsprogramm absolvierte. Sie
bestand aus Bürgermeister Ivan Adamec. dem neuen stellvertretenden
Bürgermeister Herrn Tomáš Eichler sowie der Beauftragten für Internationales
der Stadt Trutnov, Frau Mgr. Michaela Dedková. Es kam zu einem freudigen
Wiedersehen mit dem Ehrenvorsitzenden Werner Haase, sie sich aus dessen aktiver
Zeit gut kennen.
Im Mittelpunkt des ersten Tages stand der
traditionelle Empfang der Stadt Würzburg.
In Vertretung des Würzburger OB Christian Schuchardt hieß Bürgermeister Dr. Alfons Bauer die Teilnehmer im
Sitzungssaal des Stadtrats, dem wichtigsten Raum des Rathauses, herzlich
willkommen. Zum 70jährigen Jubiläum des Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau
gratulierte er im Namen der Stadt Würzburg und persönlich. Im Folgenden ein paar
Auszüge seiner Rede:
Sieben Jahre
nach der Gründung des Heimatkreises habe der Würzburger Stadtrat 1956
einstimmig beschlossen, die Patenschaft für die aus Stadt und Landkreis
Trautenau vertriebenen Deutschen zu übernehmen, um diesen, wie es in der
Urkunde heißt, „wieder einen Heimartort zu geben“.
Ein Zeichen
der Verbundenheit und des Dankes sei ebenso der längst zur Tradition gewordene
Empfang, den die Stadt Würzburg anlässlich des Heimatkreistreffens ausrichtet.
Und bei diesem Dank geht es nicht nur um die Nachkriegszeit, denn die 1956
begründete Patenschaft war und ist keine Einbahnstraße und beide Seiten
profitieren davon bis heute. Die Riesengebirgsstube ist dafür das beste
Beispiel. Gemeinsam haben Stadt und Heimatkreis diese 1981 in den Barockhäusern
in der Neubaustraße eingerichtet. Und als Archiv, Heimatmuseum und
internationale Begegnungsstätte erfülle sie wichtige Funktionen sowohl für den
Verein als auch für die Allgemeinheit.
Die
Riesengebirgsstube trage dazu bei, dass nicht in Vergessenheit gerät, wie die
deutschen Siedler und deren Nachkommen im Osten gelebt und was sie dort
geschaffen haben und erinnert daran, dass Deutsche und Tschechen im Sudetenland
jahrhundertelang meist friedlich und in guter Nachbarschaft zusammengelebt
haben. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs können wir daran heute wieder
anknüpfen und im vereinten Europa eine gute gemeinsame Zukunft gestalten.
Der Heimatkreis
sei auch ein erfolgreicher Brückenbauer, weil er sich nicht auf den Betrieb der
Riesengebirgsstube beschränkte, sondern durch seine Öffentlichkeitsarbeit in
Verbindung mit der Teilnahme am Frühling International und der Mainfrankenmesse
Trautenau in Würzburg bekannt gemacht hat. Der Heimatkreis sei als treibende
Kraft am Zustandekommen unserer Städtepartnerschaft mit Trutnov im Jahr 2008
beteiligt gewesen und trage seitdem dazu bei, diese Partnerschaft mit Leben zu
erfüllen.
Die
deutschen Heimatvertriebenen haben bekanntlich bereits in ihrer Charta vom 5.
August 1950 ihren Verzicht auf Rache und Vergeltung erklärt und sich zum Ziel
eines freien und geeinten Europa bekannt. Damit haben sie den Weg zur Rückkehr
Deutschlands in die Völkergemeinschaft und zur Überwindung der Teilung Europas
geebnet. Deshalb freue er sich gerade, dass der Heimatkreis gerade in diesem
Jahr den Leiter des Heiligenhofs als Gastredner eingeladen habe. Dies sehe er
als starkes Zeichen der Unterstützung für Europa als Friedensprojekt.
Deutsche und
Tschechen haben einander im vorigen Jahrhundert großes Leid zugefügt. Daraus
müssen wir heute die notwendigen Lehren zu ziehen, damit sich die Schrecken der
Vergangenheit nicht wiederholen. „Alles Leben ist Begegnung“, dieses Wort von
Martin Buber, das auch Leitmotiv der Arbeit im Heiligenhof ist, weise uns den
Weg. Damit Europa dauerhaft, also nicht nur auf dem Papier, sondern in den
Köpfen und Herzen zusammenwächst, brauche es möglichst viele Begegnungen von
Mensch zu Mensch.
Städtepartnerschaften
bieten dafür einen idealen Rahmen, und deshalb bat der den Heimatkreis, die
Stadt Würzburg weiter dabei zu unterstützen, die Partnerschaft mit Trutnov
auszubauen und zu vertiefen. Darin sehe er für den Heimatkreis, 70 Jahre nach
seiner Gründung, eine sehr lohnende Zukunftsaufgabe.
Aber
zunächst einmal wünsche er den Besuchern des Empfangs ein harmonisches Treffen
und viele frohe Begegnungen mit alten Bekannten und Freunden. Den auswärtigen
Gästen wünsche er darüber hinaus einen unvergesslichen Aufenthalt in ihrer
schönen Stadt und hieß sie noch einmal herzlich willkommen.
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